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TUI Cruises (Mein Schiff 1) 5.-18.1.2017
von Singapur nach Thailand und Malaysia


Kurzfassung

So wie das Wetter gemischt war (es ist dort im Januar Regenzeit mit hoher Luftfeuchtigkeit und stets 30-36 Grad wam), so waren auch unsere Erlebnisse: Sehr viel Wunderbares (Uta an meiner Seite, Singapur mit seiner vitalen Lebendigkeit, Kuala Lumpur bei Nacht, eine Bootsfahrt durch einen Mangrowen-Dschungel in Malaysia, um nur einige Eindrücke zu erwähnen), aber auch Eindrücke, die mich nicht unbedingt zu einer erneuten Kreuzfahrt verleiten (tägliches Gedränge am Buffet mit vielfachem Suchen nach einem freien Tisch, eine relativ enge Kabine, in der die leeren Koffer kaum Platz hatten und auf die allerdings herrliche Veranda expediert werden mussten, eine Gemeinsamkeit mit ca. 2.000 Menschen an Bord, die alle am kleinen Pool rumhingen bzw. sich bei Bingo oder diversen für mich wenig attraktiven Unterhaltungs-Angeboten die Zeit vertrieben, eine "ALL inclusive"-Reise, bei der dann doch Diverses mit harten Euros bezahlt werden musste, ein Tagesablauf, der für mich viel zu viel mit Essen und Ruhen ablief, wenn nicht gerade die (relativ teuren) Landausflüge anstanden, von denen einige für uns aus Altersgründen und leider akuten Gesundheitsmängeln ohnehin nicht infrage kamen. Man muss wohl doch mehr als ich ein "Kreuzfahrt-Typ" sein. Dennoch haben wir die Reise sehr genossen.


Reiseeindrücke

(Fotos können durch Anklicken groß erscheinen)

Vorbereitungen
Als ich im März 2016 noch eine Single-Zukunft plante, buchte ich eine Luxus-Reise mit Business-Class und feinster Schiffs-Kabine auf dem "Schiff 1" von TUI Cruises - von Singapur nach Thailand und Malaysia vom 5.1. bis 18.1.2017. Im Herbst trat dann Uta in mein Leben und wir versuchten mit allen Mächten, für sie eine Reisebegleitung zu buchen. Kabine war kein Problem, da ohnehin mit Doppelbett ausgestattet. Flug erwies sich um so mehr als Riesen-Hürde, wurde aber (mit kräftiger finanzieller Hilfe von Utas Tochter Sandra mit ihrem Mann Rainer) doch erfolgreich gemeistert. Wenig hilfreich erwiesen sich diverse Gesundheitsprobleme, die Uta und ich zu überstehen hatten.

Anreise
Drei (!) Koffer werden gepackt - wie sich später herausstellte, viel zu viel Zeug. Taxi zum Flughafen Fuhlsbüttel gegen 18:00 Uhr am 3.1., Riesenmarsch in Frankfurt von Terminal A nach Z, wo pünktlich kurz vor Mitternacht der LH Airbus A 380 gen Singapur abhebt. Uta friert neben den Toiletten in der Premium ECO Class, ich darf mich lang hinlegen und pennen. Vom köstlichen Essen mit weißen Tischdecken und Servietten bekomme ich allerdings aufgrund eines stetigen Niesens mit Kopfschmerzen nicht viel mit, weil ich mit mir seit Silvester eine Grippe herumschleppe. Dafür werfe ich ein Bierglas um und fabriziere einen ersten Fleck auf meinem frisch gereinigten Pullover. Irgendwie typisch für mich. Ankunft am nächsten Tag um 17:00 Uhr Ortszeit in Singapur (7 Stunden vor unserer Zeit). Als die Menschenmenge am Kofferausgabeband immer kleiner wird und der dritte Koffer von uns immer noch nicht da ist, wird die Nervosität größer. Aber als allerletztes Gepäckstück erscheint das gute Stück dann doch noch. Auch das Fehlen eines Vouchers für Uta für den Transport zum Schiff kann elegant gelöst werden, indem ich mich um das Gepäck kümmere, während sich Uta einfach in den Bus setzt und mitfährt. Dass wir dann auf dem Schiff bis 21:30 Uhr warten müssen, ehe endlich unser Gepäck in unserer Kabine im 10. Stock ankommt, überbrücken  wir in durchschwitzter Reisekleidung bei einem Becks-Bier aus dem Kühlschrank (2,90 € je Flasche, wie wir am nächsten Tag feststellen - ist das "ALL inclusive"?). Wir bekommen gerade noch etwas zu essen, ehe das Restaurant schließt.

Donnerstag 5.1.
"Happy birthday to you, liebe Uta". Wir feiern in 2-er Runde mit Cola und Bier. Ein erster Ausflug: "Die Skyline der Metropole & Singapore".     Das Prozedere, um in Singapur vom Schiff bzw. auf das Schiff zu kommen, ist mehr als anstrengend. Man reist jedes Mal erneut offiziell ins Land ein oder aus - mit Gepäck-Kontrolle, ausführlicher Pass-Prüfung und -Abfotografieren, mit Finger-Scan und Einreise- bzw. Ausreisepapierformular und viel, viel Zeit in der Schlange der anderen Mitreisenden. Na ja, wir sind ja im Urlaub. Die Busfahrt durch Singapur erweist sich dafür als herrlich. Zunächst eine kaum zu überbietende Pracht von immer wieder neuen Orchideen im Botanischen Garten. Dann China-Town - zwar nicht mehr so groß wie früher, aber immer noch quirlig mit konzentrierten Männern beim Brett-Spielen, Schmuck für das chinesische Neujahrsfest am 28.1. , farbenprächtigen Geschäftsauslagen, fremdartigen Gerüchen und noch fremdartigeren guturalen Lauten, die wohl Chinesisch sein sollen. Arab-Viertel, Indian Quarter und zum Schluss ein "Singapore Sling" - ein Getränk, dass man meiner Meinung nach vergessen kann - im Außenbereich der National Gallery.  Der ewige Wechsel zwischen vollklimatisierten Räumen und dem Tropenklima draußen macht schon ganz schön Beschwerden.

Freitag 6.1.
Wir lernen am ersten Seetag das Schiff kennen. Die in der Hitze bratenden Gäste auf den Liegen um den kleinen Pool sind nichts für Uta. Im "Neuen Wall" gibt es teure Luxus-Güter, die man auch in Hamburg kaufen kann. Das Restaurant "Ackermannsplatz" hat jeden Tag unterschiedliche Öffnungszeiten. Wir kommen zum Frühstück gerade noch rechtzeitig. Soll man um 13:00 Uhr schon wieder Mittagessen einnehmen, wenn man um 10:00 Uhr frühstückt? Wir verbringen viel Zeit in unserer Kabine und versuchen verzweifelt, die Wäsche in den wenigen Schubladen unterzubringen. Abends probieren wir erstmals das Bier im "Ackermansplatz" - zwar vom Hahn gezapft, aber nach einhelliger Meinung von Uta und mir wenig schmackhaft und nicht richtig kalt. Es soll Bayrisches Bier sein. Na, da kenne ich bessere Sorten. Die Auswahl am Buffet ist groß. Als wir nach einem Dressing für den auf unserem Teller liegenden Salat fragen, erfahren wir, dass dort nur die rohen Zutaten für eine WOK-Zubereitung sei. Salat-Buffet sei auf der anderen Seite. Hustend und müde geht's in die Heia.

Samstag 7.1.
Heute soll es richtig spannend werder: Mit einem Jeep in die Berge von Koh Samui. Leider hat ein Starkregen jedoch die Straßen unpassierbar gemacht und viele Erdrutsche ausgelöst, so dass unser Schiff ohne Halt an dieser ersten Anlegestation vorbeifährt. Ich huste weiter, und versuche, mich mit meinem geringen Platz auf dem Nachttisch so zu arrangieren, dass die Medikamente, Brillen, Wasserflaschen und Zimmer-"Schlüssel" nachts nicht runtergefegt werden können. Ein Tag ohne Aufregung und ohne Höhepunkte. Doch - es gibt noch ein Ereignis: Weil mein Schniefen und Husten immer noch nicht weggeht und unsere mitgebrachte Medizin allmählich ausgeht, entschließe ich mich, den Bordarzt aufzusuchen. Ja, Paracetamol mit ASS 500, das sei total richtig - 3 Tage lang jeweils alle 8 Stunden 2 Tabletten. Nein, Paracetamol sei leider beim Schiffsarzt nicht mehr zu bekommen. Fazit: Alles beim Alten und 67 EUR für 1 Minute Anhören. Na, gut.

Sonntag 8.1.
Laem Chabang liegt zwei Autostunden von Bangkok entfernt. Auf der Landkarte liegt Bangkok auch (fast) am Meer. Aber offensichtlich kann das Kreuzfahrtschiff nicht näher an Bangkok heranfahren. Wir buchen eine Stadtrundfahrt. Die ganze Stadt ist nach dem Tod von Bhumibol im Oktober 2016 immer noch Trauer-geschmückt. Auch der Witwe Sirikit wird gehuldigt.  Als Nachfolger auf dem Thron wird in wenigen Tagen der älteste Sohn folgen. Das ist jedoch offensichtlich ein Lebemann, der in Bayern lebt, und das Volk würde gerne die Tochter als Herrscherin sehen - aber so ist Monarchie. Wir besichtigen u.a. einen Tempel  und schon ist die Stippvisite in Bangkok beendet. Vielleicht ganz gut so, denn das asiatische Englisch der Begleiterin ist ebenso nervig wie der Inhalt dessen, was sie uns zu erzählen hat. Uta findet die Stadt wenig einladend und dreckig - aber sie vergleicht es wohl mit der super-sauberen Stadt Singapur und kennt eben z.B. Kairo, Nairobi oder Neu Delhi nicht.

Montag/Dienstag 9./10.1.
Zwei Seetage - keine große Abwechslung, und meine Grippe wirft mich immer noch zurück. Ich ruhe schon teilweise nachts auf der Veranda-Liege, damit Uta von meinem Schnarchen nicht zu doll gestört wird. Aber eine wesentliche Entdeckung gibt es doch: Wir finden "Atlantik Klassik", ein Restaurant, das wir schon eher hätten aufsuchen sollen. Hier kann man abends á la Carte - und das "from the best" - speisen. Wir genießen die Liebenswürdigkeit von zwei türkischen Kellnern, die fließend Deutsch sprechen und uns die Wünsche von den Lippen ablesen. Und - nicht zu vergessen - es gibt eine dritte Biersorte an Bord, dieses Mal wohlschmeckend. Na also, es geht doch!

Mittwoch 11.1.
Heil und gesund kann man nicht sagen, aber wir sind wieder in Singapur zurück. Ein Shuttle bringt uns zum Marina Bay Sands Hotel, das aus 3 Towern besteht, auf denen oben ein "Schiff" ruht.   Im Congress Center darin tagt sinnigerweise eine große Menge von SAP-Menschen. Seppl ist nicht dabei, ruft mich allerdings an diesem Tag an, er sei gerade "nebenan" in Hongkong. Oh, wie ist die Welt klein geworden! Im Basement  des Marina Bay befindet sich ein Einkaufszentrum, welches unser AEZ (Alstertal Einkaufszentrum) 10 mal schlucken kann. Die Geschäfte sind allerdings wieder einmal alles Schickimicki und exklusive Markenware. Wir versuchen in einem Drugstore, Paracetamol nachzukaufen, das gelingt allerdings nur bedingt. Der Pharmacy-Teil ist geschlossen, und vorne liegen nur Präparate mit chinesichem Aufdruck. Wir nehmen Paramol - ist ja auch so ähnlich. Erschöpft trinken wir eine Cola und vergessen, dass man das zugefüllte Eis in asiatischen Landen lieber nicht einnehmen sollte. Uta hat nun drei Tage danach zu leiden und bekommt auch noch eine Migräne. Zur gesundheitlichen Geselligkeit stellt sich bei mir eine Entzündung im rechten Knie ein. So schleppen wir uns als halbe Patienten von Stund zu Stund.

Donnerstag 12.1.
Am späten Nachmittag erreichen wir Kuala Lumpur. Gebucht ist eine Nachtfahrt durch die Hauptstadt Malaysias, die sich uns in strahlendem Glanz von Hochhäusern und alten Kulturresten aus der Kolonialzeit zeigt. Zunächst dürfen wir mit einem rasenden Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform in 276 m Höhe des Fernsehturms fahren.   Früher einmal das höchste Gebäude der Welt, so ist der Fernsehturm mit insgesamt 421 Metern heute nur noch der siebenthöchste Fernsehturm. Von oben hat man einen gewaltigen Blick, z.B. auf die benachbarten Zwillingstürme mit seiner großen Eingangshalle und seinem Wasser-Garten.   Weiter geht's zum "Former colonial administrative centre"   mit reichlich frequentierter Jugend auf dem Platz davor. Herrlich dieser Kontrast zwischen Alt und Neu!

Freitag 13.1.
Unser an sich gebuchter Ausflug zur Batu-Höhle musste leider von uns wegen Knieproblemen bei mir und Darmproblemen bei Uta abgesagt werden. 272 Stufen zu klettern erschien uns einfach zu viel für uns. Dafür verbringen wir einen geruhsamen Tag an Bord und genießen erneut den köstlichen Service im "Atlantik Klassik" Restaurant.

Samstag 14.1.
Langkawi taucht am nächsten Morgen mit 100 Inseln auf       Uta ernährt sich den ganzen Tag (immer noch wegen der Cola in Singapur) auf dem Bett liegend von Brot und Cola, ich mache eine herrliche Fahrt durch die Mangrowen.     Ich taste mich in totaler Dunkelheit durch eine Fledermaushöhle und versuche verzweifelt, die Adler am Himmel auszumachen.      Aber alles sehr lohnend.

Sonntag 15.1.
Morgens erreichen wir Phuket, wo der Tsunami 2004 so ungeheure Schäden angerichtet hat. Davon ist heute - jedenfalls aus Sicht des auf der Reede liegenden Schiffes - nichts mehr zu erkennen. Den Ausflug an den Strand verkneifen wir uns, da Mitreisende uns davon abgeraten haben ("lohnt sich nicht"). Faul verbringen wir einen erneuten Tag an Bord, bevor sich abends die Anker lichten. Ich mache noch ein Foto vom Sonnenuntergang.

Montag 16.1.
In Penang, wo wir morgens ankommen, haben wir eine Rikscha-Fahrt gebucht.       Sie führt uns u.a. zu einem buddhistischen Tempel.   mit köstlichen Wandmalereien.   Danach bummeln wir zu Fuß durch die Straßen von Penang.  Arabische glitzernde Gewänder werden von Uta verschmäht. Beim Ablegen des Schiffes sehen wir in der Ferne die 13,5 km lange Brücke, welche die Insel Penang mit dem Festland verbindet. 

Dienstag 17.1.
Schon heißt es Kofferpacken. Wir wurden aufgefordert, bis 1:00 Uhr nachts spätestens unser Gepäck vor die Tür zu stellen und am nächsten Tag bis spätestens 9:00 Uhr die Kabine zu verlassen. Dass unser Flieger erst morgen gegen fast Mitternacht geht, passt nicht ganz in diesen Ablauf , aber wir fügen uns dem Schicksal.

Mittwoch 18.1.
Singapur hat uns zum dritten Mal wieder. Ein Tankschiff bläst uns stinkenden Qualm auf den Balkon.   Aber wir müssen die Kabine ja ohnehin verlassen. Wir trinken einen Bloody Mary und nehmen mit unserem Handgepäck in der TUI Lounge Platz. Auch die Essensmahlzeiten dürfen wir noch auf dem Schiff einnehmen. Gegen 19:00 Uhr machen wir uns auf den Weg durch die lange Kontroll- und Paß-Prozedur zum Bus, der uns zum Flughafen bringt. Die Mitnahme von Uta ohne Voucher geht leider nicht so einfach wie auf dem Hinweg, aber durch Unterstützung eines deutschen Bord-Mitarbeiters klappt dann doch alles.

Donnerstag 19.1.
Der Unterschied ist gewaltig. In Hamburg liegt Schnee.   Wir müssen 7 Stunden Zeitunterschied und 30 Grad Temperatursturz verkraften. Aber Pullover im Handgepäck helfen.

Fazit
Eine Reise mit Hindernissen, aber auch mit nachhaltigen Erlebnissen ist zu Ende gegangen. Dass mich sowohl die einwöchige Grippe als auch die in der zweiten Woche erheblichen Knieprobleme am reinen Urlaubsgenuss gehindert haben, war großes Pech, der Reise an sich zwar nicht anzulasten, hat aber erheblich gestört. Auch Utas Migräne und Colaeis-Folgen in der zweiten Woche waren nicht besonders hilfreich. Die Bord-Angebote waren aus meiner Sicht gemischt gut - Kabine für mein Empfinden zu eng, 2.000 Menschen für mich zu viel, Gedränge beim Essen im Buffet-Restaurant zu groß, tägliche Darbietungen bzw. Einladungen ins Bord-Theater oder anderen Plätzen nicht Jedermanns Geschmack, Pool nur mickrig, "All inclusive" eine Schummelmarke, das Klima für mich nun doch zu anstrengend - dafür aber ein wunderbares "À la carte" Restaurant, reichliches und gutes Essen, herrliche Veranda (allerdings in einer durchaus teuren Kabine), großes Angebot an Ausflügen, die allerdings nur bedingt für ältere Menschen zugeschnitten sind (Mountainbike, größere Fußmärsche), überall auf dem Schiff sehr freundliches Personal, Klasse-Organisation. Ich werde nur bedingt ein weiteres Mal auf große Kreuzfahrt gehen - schon gar nicht in 30-36 Grad Wärme.

 

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